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Unser Musikerheim

Aus den ersten Aufzeichnungen der Chronik ist zu entnehmen, dass immer an einem Sonntagvormittag bis Mittag in der Tischlerei Winkler (jetzt Hemetsberger) geprobt wurde. Man setzte sich auf einige Bretter, und die Probe konnte beginnen. Nach mündlicher Überlieferung wurde in späteren Jahren regelmäßig jede Woche in Häusern der Musiker geprobt.

Im April 1956 wurde an die Gemeinde die Bitte herangetragen, das derzeitige Gerätemagazin (vorher Aufbahrungshalle) der Musikkapelle zu überlassen, da sie kein eigenes Probelokal hatte. Dies wurde von der Gemeindevertretung unter Bürgermeister Matthias Wieder am 21.4.1956 bewilligt und die Musiker gingen sofort daran, dieses Objekt zu adaptieren. Am 23.8.1957 konnte das Musikerheim unter Teilnahme zahlreicher Ehrengäste und der Bevölkerung eingeweiht werden.

Das Jahr 1976 brachte wieder eine Veränderung mit sich. So konnte die Orts- und Trachtenmusikkapelle in den Proberaum im neuen Amtsgebäude, welcher dringend benötigt wurde, übersiedeln. Mit einem Festakt ging am 17.9.1989 ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung. An diesem herrlichen Sonntag fand durch Bürgermeister Franz Santner die Schlüsselübergabe für das neue Vereinsheim für die Trachtenmusikkapelle und den Union Sportverein statt.

Dieses Heim wurde mit viel Fleiß und

persönlichem Einsatz in 11-monatiger Bauzeit von Mitgliedern der Musikkapelle und des Sportvereines in unzähligen freiwilligen Arbeitsstunden errichtet. So wurde das Raumproblem im Amtsgebäude gelöst und den Musikern stand nun ein 80 m² großer Probenraum mit einigen Nebenräumen im Kellergeschoß des Vereinsheimes zur Verfügung.

Im Sommer 2006 begann die Gemeinde Köstendorf mit der Sanierung und Erweiterung der Hannes-Schmidt-Schule, in welcher auch Räumlichkeiten, die vom Sportverein benutzt wurden, untergebracht waren. Diese standen nun nicht mehr zur Verfügung, und man entschloss sich, die Probenräumlichkeiten der Musikkapelle für diesen Zweck zu verwenden.

Somit musste auch eine Lösung für die Musikkapelle gefunden werden und man begab sich auf die Suche nach einem neuen Standort.

Zwischenzeitlich übersiedelte die Musikkapelle im März 2007 in den Veranstaltungsraum der Volksschule und hielt hier unter schwierigen Bedingungen ihre Probentätigkeit ab.

Nach vielen Besichtigungen von Musikprobenräumen im Land Salzburg und dem angrenzenden Oberösterreich konnte im Herbst 2007 mit den ersten Arbeiten begonnen werden. In der Person von Baumeister Ing. Herbert Resch wurde ein sehr kompetenter Planer und Bauleiter gefunden. Die Einbindung des Bauausschusses der Musikkapelle war in der Phase der Entscheidungsfindung ein wesentlicher und wichtiger Bestandteil, speziell bei Festlegungen von Einzelheiten.

Oberstes Ziel bei der Planung war die Schaffung eines Probenraumes, der von der Größe und von der akustischen Ausstattung so konzipiert war, dass er den musikalischen Anforderungen einer modernen Probenarbeit entspricht.

Mit dem Akustikausbau wurde die Firma artelier akustik und architektur, DI (FH) Oliver Zehetmayr, 4292 Kefermarkt, beauftragt, welche die Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit der Musiker/innen plante und ausführte. Vor allem während des Innenausbaues engagierten sich die Musiker, als wäre es ihr eigenes Haus – insgesamt wurden über 3.500 Arbeitsstunden in der Freizeit geleistet. Beispielhaft sei angeführt, dass das Stufenpodest im Hauptprobenraum zur Gänze von den Musikern errichtet wurde.

Auch die Einrichtung des Büros und des Bekleidungs- und Notenarchivs wurde in Eigenregie angefertigt. Dies trug wesentlich zur Minimierung der Baukosten von insgesamt € 600.000,-- bei.

Auf rund 330 m² befinden sich nun ein 170 m² großer Hauptprobenraum mit professioneller Aufnahmetechnik, Registerprobenräume, ein Archiv samt Büro, ein Aufenthaltsraum sowie Lagerräume und sanitäre Anlagen.

Das neue Gebäude entspricht dem heutigen Standard und ist der Größe der Musikkapelle angepasst. Die Basis für eine gezielte und effektive Probenarbeit ist gegeben und somit ist die Trachtenmusikkapelle Köstendorf für die Zukunft gerüstet und hat in den Räumlichkeiten eine neue Heimat gefunden. Im Zuge der Umsiedlung wurde auch die Notenarchivierung umgestellt und digitalisiert. Computer und Kopiergerät sind im Büro untergebracht, und die Musiker/innen tauschen in der Garderobe nun ihre Straßenschuhe gegen Hausschuhe.

Am 26. September 2008 erfolgte die Inbetriebnahme der neuen Arbeitsstätte. Diese ist für ca. 70 Musiker ausgerichtet und bietet ein komplett neues Klangerlebnis. Der gelungene Akustikausbau erfordert aber ein exaktes Spiel, weil Ungenauigkeiten nicht ungehört bleiben.

Dadurch wird die Probenarbeit anspruchsvoller, der Klangausgleich und die Musikalität werden enorm gesteigert und es hat sich gezeigt, dass die Grundkonzeption des neuen Probenhauses richtig war.

Abschließend sei hier im Namen der Trachtenmusikkapelle Köstendorf ein herzlicher Dank der Gemeinde Köstendorf mit dem damaligen Bürgermeister Josef Krois und allen verantwortlichen und handelnden Personen ausgesprochen, die zum Gelingen dieses großartigen Bauwerkes beigetragen haben.

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